Stefan Haltinner
verrät, wieso er die Verhandlung über einen Uzwiler Brand unterbrach.
Angela Lager ist schon seit Jahren mit der Krankheit infisziert und weiss damit umzugehen.
Heute ist Weltaidstag. Seit mehr als 30 Jahren wird dieser Tag begangen. In dieser Zeit scheint sich einiges geändert zu haben, ob an Medikamenten oder in der Aufklärung. Doch haben es Betroffene deswegen besser?
Wil/Region Einmal infiziert, immer infiziert. Trotz sinkende Zahlen der HIV-positiv-Ansteckungen, gemäss dem Bundesamt für Gesundheit, gibt es immer noch viele unter uns, die mit dieser Krankheit durch den Alltag kommen müssen. Das Humane Immunschwächevirus zerstört das menschliche Immunsystem und ist durch bestimmte Körperflüssigkeiten übertragbar, unter anderem durch Blut. Betroffene können zwar von der fortgeschrittenen Medizin, die es vor 30 Jahren noch nicht gab, profitieren. Doch was aus der früheren Zeit geblieben ist, ist die Angst.
Überall sind Kampagnen, Plakate, Anlaufstellen und sogar Werbespots zum Thema HIV und ihre Akzeptanz zu sehen. Aufklärungen sind heute möglich, an die vor 30 Jahren nicht einmal gedacht wurde. «Man ist aufgeklärter und weiter, vor allem in der Medizin», stellt auch Belinda Schmitz* fest, eine HIV-positiv-Betroffene. Durch das entstand eine offenere Akzeptanz, sind sich die Befragten der Strassenumfrage einig. Doch merken auch die Betroffenen etwas von diesem Wandel? Schmitz sagt, eher nicht. «Man wird immer noch sehr schnell geächtet und das Verhalten gegenüber einem verändert sich stark.» Was auch ein Grund ist, warum sie damit nicht an die Öffentlichkeit gehen will. Nur ihre Kinder wüssten davon. «Die Gesellschaft braucht, denke ich, einfach jemanden zum Ächten», sagt sie auf die Frage, wieso eine Sinneswandlung unter den Menschen so schwierig sei.
«Ich ging mit Grippesymptomen zum Arzt und kam nach einem Untersuch mit der Diagnose zurück», erzählt Schmitz. Bei Verdacht auf eine Ansteckung ist der Gang zum Doktor oft mit Scham und Schuldgefühlen bestückt. Seit mehr als einem Jahr sind darum HIV-Selbsttests in der Schweiz erhältlich. Anhand einer selbstentnommenen Blutprobe kann man eine Infizierung feststellen. Ob in der Migros oder in der Apotheke, die Selbsttests sind fast überall erhältlich. Christina Rutz von der St.Peter-Apotheke in Wil weiss, dass selbst dann noch Schamgefühle bei den Käufern herrschen. «Sie sind immer sehr leise und zurückhaltend beim Kauf.» Trotz guter Sache empfiehlt sie aber einen Arztbesuch. «Oft ist man bei einer Diagnose allein», sagt sie. Belinda Schmitz hat bei ihrer Diagnose im Jahr 1999 einen Doktor konsultiert. Doch besser gefühlt hat sie sich deswegen nicht. «Als mir der Arzt sagte 'Jetzt haben Sie Selbstmord begangen' wurde es auch nicht besser», erzählt sie.
Gemäss Schmitz schämten sich viele betroffene Frauen und reden nicht gerne über die Krankheit. Hierfür hat Barbara Bertisch, die selbst Ärztin ist, die Gruppe «Positive Frauen» gegründet. «Es tat gut, einen Ort zu haben, an dem alle das gleiche Schicksal teilen und man weiss: Hier verlässt nichts den Raum», sagt Schmitz, die auch Mitglied ist. Mittlerweile besteht die Organisation seit vier Jahren. «Es entstand ein starkes Vertrauensverhältnis zwischen den Frauen. Die Gespräche gehen sogar über die Krankheit hinaus und so rückt dieser bei Treffen nicht selten in den Hintergrund», sagt Bertisch.
*Name der Redaktion bekannt
Debora Baumann
Angela Lager, wann erhielten Sie die Diagnose?
Ich habe sie 1997 erhalten, da war ich 25 Jahre alt und frisch verheiratet. Ich habe mich bei meinem Ehemann angesteckt. Wir wollten eigentlich ein Kind bekommen, doch schwanger wurde ich nicht.
Was hat sich nach der Diagnose in Ihrem Leben verändert?
Bis 1997 war die Diagnose ein Todesurteil. Es hat mein Leben auf den Kopf gestellt. Ich habe all meine Pläne beerdigt und jeden Tag gelebt, wie wenn es der letzte wär.
Hat sich der Umgang mit der Krankheit von früher im Vergleich zu heute verändert?
Ja, sehr. Heute weiss man, dass unter wirksamer Therapie keine Viren mehr im Blut und den Körperflüssigkeiten sind und dass man somit den Virus nicht weitergeben kann. Heute kann eine Frau mit einem Kinderwunsch unter Therapie natürlich empfangen und auch natürlich gebären. Sogar Stillen ist heute kein Problem mehr für das Kind. Das alles war früher undenkbar.
Was waren die Reaktionen in Ihrem Umfeld, als Sie von der Diagnose erfuhren?
Für meine Freunde war es ein Schock. Sie dachten, dass ich bald an Aids sterben würde. Meine Oma aber hat es erst erfahren, als ich meine Tochter geboren habe. Für sie war es ein Schock, dass ich als junge gesunde Frau mit einer normalen Schwangerschaft einen Monat zu früh mit Kaiserschnitt gebären musste, um eine HIV-Übertragung zu verhindern. Als ich sie beruhigen wollte und ihr erklärte, dass alles okay ist, war sie erst mal still und dann sagte sie: «Aber sag nichts zu Opa.» Er hat das tatsächlich nie erfahren. Meine Freunde hielten alle zu mir.
Haben Sie Einschränkungen in ihrem Alltag?
Ich kann alles machen, was auch eine andere Frau machen kann. Nur wenn ich einen Mann kennenlerne, wird es zum Dilemma. Sage ich es ihm am Anfang, dann kann ich sicher sein, dass ich ihn nicht mehr sehe. Denn dann kommen bei ihm Ängste auf, die in den 80er Jahren begründet sind, aber heute keine Bedeutung mehr haben. Nur das begreift kaum einer. Sag ich es, nach dem sich schon eine Beziehung entwickelt hat, fühlt er sich betrogen, weil ich nicht mit offenen Karten gespielt habe. Eigentlich ist es heute nicht mehr relevant, ob ich HIV-positiv bin oder nicht, denn ich kann niemanden damit infizieren. Gefährlich sind die Personen, die ihren Status nicht kennen und sich nicht behandeln lassen.
Was halten Sie von den Selbsttests in den Läden?
Grundsätzlich ist das eine gute Sache, wenn da das Stigma nicht wäre. Denn durch das Stigma, das auf Unwissen beruht, haben die Menschen auch heute noch den gleichen Schock wie ich vor 23 Jahren, als ich die Diagnose bekam.
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Sue ist im Juni 2019 geboren. Weiblich, kastriert, ist die Schwester von Chicci und Lynn. Leider ist sie in der Gegenwart von Menschen noch enorm verunsichert. Sue würde sich auch über einen Platz in einer Scheune mit regelmässigem Futter freuen. Tierschutzverein Toggenburg Tel. 0900 951 951 www.tsw-toggenburg.ch
Lynn ist im Juni 2019 geboren. Weiblich, kastriert, sie ist die Schwester von Chicci und Sue. Lynn ist nicht ganz so mutig wie Chicci aber auch nicht so ängstlich wie Sue. Sie lässt sich anfassen, hat aber noch kein Vertrauen zum Menschen aufgebaut. Tierschutzverein Toggenburg Tel. 0900 951 951 www.tsw-toggenburg.ch
Chicci ist im Juni 2019 geboren. Weiblich, kastriert, lebte wild mit ihren Schwestern und ist daher noch sehr unsicher. Chicci ist die Mutigste von den Dreien, aber auch bei ihr braucht es sicher seine Zeit bis sie sich an ihre Menschen gewöhnt. Wir können uns Chicci gut als Zweitkatze vorstellen. Tierschutzverein Toggenburg Tel. 0900 951 951 www.tsw-toggenburg.ch
Am. Staff., männlich, kastriert, 1 jährig, ist jung und wild. Wir suchen für ihn erfahrene Menschen die ihm eine gute Grundausbildung bieten können/ möchten. Bazzinga muss noch vieles an Anstand und Respekt lernen! Bei Artgenossen steigert er sich noch sehr schnell in etwas rein, was es gilt in Bahnen zu lenken, ihn auszulasten und zu fördern. Tierschutzverein Toggenburg Tel. 0900 951 951 www.tsw-toggenburg.ch
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