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Sonntag, 14. August 2022
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Ein Spaziergang wurde einer Lütisburger Pensionärin zum Verhängnis.
Kürzlich wurde Margrit Kohler* auf ihrem kurzen Nachmittagsspaziergang in Lütisburg Opfer einer verbalen Beschimpfung. Gegenüber den WN erzählt die 80-Jährige von ihrem unerfreulichen und belastenden Vorfall, der ihr unter anderem den Schlaf raubt.
Lütisburg Wie jeden Tag begibt sich die Pensionärin Margrit Kohler* unweit ihres Hauses in Lütisburg auf einen kurzen Spaziergang. Aufgrund von gesundheitlichen Problemen braucht sie einen Gehstock. «Ich habe Mühe beim Spazieren und muss alle paar Meter stehen bleiben, da auch das Herz mir zu schaffen macht», sagt sie. Sie gehe stets mit wachsamen Augen durch die Welt. Es gebe immer etwas zu entdecken, wie etwa kleine Vögel und Blumen, das schätze und erfreue sie sehr, so die 80-Jährige. Auch an jenem für sie unvergesslichen und schrecklichen Nachmittag ist sie wieder zu Fuss unterwegs.
Es lässt sie nicht mehr los
«Ich bin da neben dem Stall durchspaziert», sagt Kohler und weist mit einer Hand in diese Richtung. Dort hinten sei es passiert. Ein Mann sei auf sie zugelaufen und als er vor ihr stand, habe er sie ohne ersichtlichen Grund übel beschimpft, erniedrigt und beleidigt. Sie könne seine Hasstirade nicht wiedergeben, zu sehr beschäftige sie der Vorfall, sagt sie und fügt an: «Ich habe nichts getan, ausser mein Gegenüber anzusehen. Das ist mir wohl zum Verhängnis geworden.» Während Margrit Kohler erzählt, spürt man, dass es ihr nicht wohl ist und dass das Erlebte nach wie vor sehr präsent ist. Die Rentnerin sagt auch: «Ich komme nachts kaum mehr zu Schlaf. Immer wieder sehe ich das schreckliche Ereignis vor meinem geistigen Auge. Ich frage mich schon, in was für einer Welt wir leben.» Auf Anfrage bei der Pro Senectute Wil & Toggenburg sagt der Vorsitzende der Stellenleitung, Peter Baumgartner, dass ihnen keine weiteren Fälle in der Region bekannt seien und fügt an: «Eine generelle Aussage ist für uns kaum möglich. Wie verschiedene Statistiken zeigen, ist die Sicherheit in der Öffentlichkeit objektiv gegeben und hat sich zumindest in den letzten Jahren nicht verschlechtert. Die Gefahr, dass ältere Menschen Opfer von allgemeiner Gewalt, etwa von Körperverletzungen oder Raubdelikten werden, wird als eher gering eingeschätzt. Die Furcht vor Gewaltverbrechen ist bei älteren Menschen eher ausgeprägter im Vergleich zu anderen Altersklassen. Verständlicherweise ist das subjektive Empfinden der Betroffenen bei einem Ereignis oft anders. Das Risiko, Opfer eines Vermögensdelikts, zum Beispiel eines Telefonbetrügers (Enkeltrick), oder Haustürgeschäfts zu werden, ist jedoch gemäss Statistik wesentlich grösser.»
Hilflosigkeit und Unverständnis
Sie hat einen Krieg überstanden, ihren Mann vor 16 Jahren verloren und es ist ihr nicht nur Angenehmes im Leben widerfahren. Dennoch sei das unerfreuliche Ereignis sehr schlimm für sie und kaum in Worte zu fassen, so Kohler. Nachdem der Nachbar sie beschimpft und auch verbal bedroht hatte, liess er die Rentnerin einfach stehen und ging. «Ich hatte Angst, mein Herz pochte und ich musste mich erst sammeln, bevor ich zurück nach Hause ging. Ich wollte mich einfach in Sicherheit bringen.» Dass der Vorfall von einem Mann beobachtet wurde, der nicht eingegriffen habe, enttäusche sie sehr. «Es ist halt leider so in der heutigen Gesellschaft. Jeder steht sich selbst am nächsten, das ist traurig», sagt sie.
Reden macht keinen Sinn
Margrit Kohler lebt zusammen mit ihrem Sohn in seinem Haus. Als er nach Hause kam, erzählte sie ihm, was vorgefallen war. Weder er noch sie haben den Nachbarn bis jetzt zur Rede gestellt. «Obwohl noch nie so etwas vorgefallen ist, kann man mit ihm nicht sprechen», ist sich die Pensionärin sicher. Ausser ihrem Sohn hat sie niemanden, mit dem sie sich austauschen könnte. «Natürlich habe ich einige Bekannte, aber ich möchte sie nicht mit meinen Sorgen belasten. Tagsüber habe sie wenigstens noch ihren 16-jährigen, getigerten Kater, der sie tröste und auf andere Gedanken bringe.
Aufklärung tut not
Sie habe sich den Gang an die Öffentlichkeit reiflich überlegt. Ein Artikel einer Zeitung, in dem es darum geht, dass Kinder andere Kinder mobben, habe sie dazu veranlasst, ihr Erlebtes publik zu machen. «Ich möchte die Gesellschaft wachrütteln und aufzeigen, dass nicht nur junge Leute, sondern auch ältere Menschen Opfer von verbalen Attacken werden können», so Kohler. Den Schritt zur polizeilichen Anzeige hat Kohler nicht gemacht. Betreffend Anzeige oder nicht sagt Peter Baumgartner: «Es kommt auf die Situation und die Umstände an. In erster Linie, sofern keine körperlichen Angriffe stattfanden, ist es wichtig, dass Betroffene mit einem Angehörigen, einem Nachbarn oder einer anderen Vertrauensperson wie Hausarzt, Quartierpolizist und weitere, über das Erlebte sprechen können. Gemeinsam können dann eventuell weitere Schritte unternommen werden.» Auch die ProSenectute bietet in solchen Situationen Hilfe an. «Die zuständige Fachperson wird je nach Situation und Schweregrad eine Kontaktaufnahme mit der Polizei oder einer spezialisierten Fachstelle wie der Ombudsstelle Alter und Behinderung empfehlen und auf Wunsch auch bei der Kontaktaufnahme behilflich sein», erklärt Baumgartner.
*Name der Redaktion bekannt.
Von Andreas Lehmann
Ein Spaziergang wurde einer Lütisburger Pensionärin zum Verhängnis.
Kürzlich wurde Margrit Kohler* auf ihrem kurzen Nachmittagsspaziergang in Lütisburg Opfer einer verbalen Beschimpfung. Gegenüber den WN erzählt die 80-Jährige von ihrem unerfreulichen und belastenden Vorfall, der ihr unter anderem den Schlaf raubt.
Lütisburg Wie jeden Tag begibt sich die Pensionärin Margrit Kohler* unweit ihres Hauses in Lütisburg auf einen kurzen Spaziergang. Aufgrund von gesundheitlichen Problemen braucht sie einen Gehstock. «Ich habe Mühe beim Spazieren und muss alle paar Meter stehen bleiben, da auch das Herz mir zu schaffen macht», sagt sie. Sie gehe stets mit wachsamen Augen durch die Welt. Es gebe immer etwas zu entdecken, wie etwa kleine Vögel und Blumen, das schätze und erfreue sie sehr, so die 80-Jährige. Auch an jenem für sie unvergesslichen und schrecklichen Nachmittag ist sie wieder zu Fuss unterwegs.
Es lässt sie nicht mehr los
«Ich bin da neben dem Stall durchspaziert», sagt Kohler und weist mit einer Hand in diese Richtung. Dort hinten sei es passiert. Ein Mann sei auf sie zugelaufen und als er vor ihr stand, habe er sie ohne ersichtlichen Grund übel beschimpft, erniedrigt und beleidigt. Sie könne seine Hasstirade nicht wiedergeben, zu sehr beschäftige sie der Vorfall, sagt sie und fügt an: «Ich habe nichts getan, ausser mein Gegenüber anzusehen. Das ist mir wohl zum Verhängnis geworden.» Während Margrit Kohler erzählt, spürt man, dass es ihr nicht wohl ist und dass das Erlebte nach wie vor sehr präsent ist. Die Rentnerin sagt auch: «Ich komme nachts kaum mehr zu Schlaf. Immer wieder sehe ich das schreckliche Ereignis vor meinem geistigen Auge. Ich frage mich schon, in was für einer Welt wir leben.» Auf Anfrage bei der Pro Senectute Wil & Toggenburg sagt der Vorsitzende der Stellenleitung, Peter Baumgartner, dass ihnen keine weiteren Fälle in der Region bekannt seien und fügt an: «Eine generelle Aussage ist für uns kaum möglich. Wie verschiedene Statistiken zeigen, ist die Sicherheit in der Öffentlichkeit objektiv gegeben und hat sich zumindest in den letzten Jahren nicht verschlechtert. Die Gefahr, dass ältere Menschen Opfer von allgemeiner Gewalt, etwa von Körperverletzungen oder Raubdelikten werden, wird als eher gering eingeschätzt. Die Furcht vor Gewaltverbrechen ist bei älteren Menschen eher ausgeprägter im Vergleich zu anderen Altersklassen. Verständlicherweise ist das subjektive Empfinden der Betroffenen bei einem Ereignis oft anders. Das Risiko, Opfer eines Vermögensdelikts, zum Beispiel eines Telefonbetrügers (Enkeltrick), oder Haustürgeschäfts zu werden, ist jedoch gemäss Statistik wesentlich grösser.»
Hilflosigkeit und Unverständnis
Sie hat einen Krieg überstanden, ihren Mann vor 16 Jahren verloren und es ist ihr nicht nur Angenehmes im Leben widerfahren. Dennoch sei das unerfreuliche Ereignis sehr schlimm für sie und kaum in Worte zu fassen, so Kohler. Nachdem der Nachbar sie beschimpft und auch verbal bedroht hatte, liess er die Rentnerin einfach stehen und ging. «Ich hatte Angst, mein Herz pochte und ich musste mich erst sammeln, bevor ich zurück nach Hause ging. Ich wollte mich einfach in Sicherheit bringen.» Dass der Vorfall von einem Mann beobachtet wurde, der nicht eingegriffen habe, enttäusche sie sehr. «Es ist halt leider so in der heutigen Gesellschaft. Jeder steht sich selbst am nächsten, das ist traurig», sagt sie.
Reden macht keinen Sinn
Margrit Kohler lebt zusammen mit ihrem Sohn in seinem Haus. Als er nach Hause kam, erzählte sie ihm, was vorgefallen war. Weder er noch sie haben den Nachbarn bis jetzt zur Rede gestellt. «Obwohl noch nie so etwas vorgefallen ist, kann man mit ihm nicht sprechen», ist sich die Pensionärin sicher. Ausser ihrem Sohn hat sie niemanden, mit dem sie sich austauschen könnte. «Natürlich habe ich einige Bekannte, aber ich möchte sie nicht mit meinen Sorgen belasten. Tagsüber habe sie wenigstens noch ihren 16-jährigen, getigerten Kater, der sie tröste und auf andere Gedanken bringe.
Aufklärung tut not
Sie habe sich den Gang an die Öffentlichkeit reiflich überlegt. Ein Artikel einer Zeitung, in dem es darum geht, dass Kinder andere Kinder mobben, habe sie dazu veranlasst, ihr Erlebtes publik zu machen. «Ich möchte die Gesellschaft wachrütteln und aufzeigen, dass nicht nur junge Leute, sondern auch ältere Menschen Opfer von verbalen Attacken werden können», so Kohler. Den Schritt zur polizeilichen Anzeige hat Kohler nicht gemacht. Betreffend Anzeige oder nicht sagt Peter Baumgartner: «Es kommt auf die Situation und die Umstände an. In erster Linie, sofern keine körperlichen Angriffe stattfanden, ist es wichtig, dass Betroffene mit einem Angehörigen, einem Nachbarn oder einer anderen Vertrauensperson wie Hausarzt, Quartierpolizist und weitere, über das Erlebte sprechen können. Gemeinsam können dann eventuell weitere Schritte unternommen werden.» Auch die ProSenectute bietet in solchen Situationen Hilfe an. «Die zuständige Fachperson wird je nach Situation und Schweregrad eine Kontaktaufnahme mit der Polizei oder einer spezialisierten Fachstelle wie der Ombudsstelle Alter und Behinderung empfehlen und auf Wunsch auch bei der Kontaktaufnahme behilflich sein», erklärt Baumgartner.
*Name der Redaktion bekannt.
Von Andreas Lehmann
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