Jigme Shitsetsang
erklärt den Zusammenhang zwischen der Schulraumplanung und der sozialen Durchmischung.
Die Verwaltungsratspräsidentin Jasmin Schams und Max Fischer, ärztlicher Leiter der Thurklinik.
Die Thurklinik möchte sich vergrössern und bekundet Interesse am Marienfried – bis vor Kurzem war nicht klar, ob das Geschäft zustande kommt. Nun teilte der Zweckverband Seniorenzentrum Uzwil schriftlich mit, dass es aus strategischen Gründen – mithin aufgrund von künftigem eigenen Platzbedarf – keinen Verkauf gebe.
Niederuzwil Der Thurklinik in Niederuzwil geht langsam, aber sicher der Platz aus. Deshalb habe man Optionen gesucht und beabsichtige, das angrenzende Marienfried zu kaufen, erklärt Jasmin Schams, ihres Zeichens Verwaltungsratspräsidentin der Thurklinik. Das Marienfried diente über viele Jahre als Betagtenheim. Die Bewohner indes haben seit September 2022 im nahe gelegenen Seniorenzentrum Uzwil eine neue Bleibe gefunden. Derzeit dient das Marienfried als Asylzentrum. «Es handelt sich um eine Umnutzung der Liegenschaft und die Gemeinde Uzwil benötigt eigentlich eine Baubewilligung», sagt Jasmin Schams. «Die Gemeinde hat bisher immer begründet, dass das Heim nur bis Sommer 2024 an das TISG, der Betreiberin des Flüchtlichzentrums, vermietet wurde.» Eine Baubewilligungspflicht entfalle daher wegen des temporären Charakters. Das Verfahren laufe noch und die Gemeinde Uzwil habe nun Zeit, beim Baudepartement St.Gallen Stellung zu nehmen, führt sie weiter aus.
In den «Wiler Nachrichten» vom 22. Juni «Die Thurklinik möchte ein Gesundheitszentrum» erörterte die Klinik, dass sie den Wunsch hegt, das Marienfried zu erwerben. «Wir möchten ein Gesundheitszentrum einrichten. In diesem sollen Sprechstunden, Abklärungen und weitere Dienstleistungen angeboten werden», sagt der ärtzliche Leiter Max Fischer. Es sei angedacht, dass das Marienfried und die Thurklinik eigenständig als Firmen geführt werden. Operationen seien nur in der Klinik vorgesehen, so die Verwaltungsratspräsidentin. «Das Gesundheitszentrum (GSZ) soll Anlaufstelle für die medizinische Grundversorgung sein. Die Ärzte weisen Patienten bei Bedarf an Spezialisten weiter. Wir möchten Synergien nutzen. Beispielsweise mit einem gemeinsamen Labor. Wir wollen der sinnlosen Ressourcenverschwendung im Medizinbereich so Einhalt gebieten», erklärt Fischer. «Das Grobkonzept für einen zweiten Standort ist erstellt. Es muss aber demnächst eine Entscheidung fallen. Wir können nicht einfach zuwarten», sagt Jasmin Schams.
Trotz aller Unsicherheiten bezüglich eines möglichen Kaufs des Marienfrieds sieht sich die Thurklinik mit enormem Platzmangel konfrontiert. «Wir waren bis 2012 als Geburtsklinik bekannt. Man nannte uns Klinik Marienfried. Heute arbeiten wir oft mit Belegärzten aus den Kantonen Thurgau und Zürich. Daher haben wir viele ausserkantonale Patienten bei uns», sagt Jasmin Schams. Die Thurklinik plant das Gebäude um ein Stockwerk zu erweitern. Eigentlich bräuchten sie zwei, aber die Statik lasse ein solches nicht zu, erklärt Schams. Momentan sollen zwei neue Operationssäle entstehen. Die Baubewilligung sei aber noch ausstehend. Man hoffe, dass die angedachten Umbaupläne ohne Einschränkungen oder Einsprachen ausgeführt werden können, so Max Fischer.
Kurz vor Redaktionsschluss informierte der Zweckverband Seniorenzentrum die WN-Redaktion per Brief, dass das Marienfried nicht veräussert wird. Dazu sagt Ruedi Müller, Präsident des Zweckverbandes auf Nachfrage: «Die demografische Entwicklung zeigt auf, dass sich der Bettenbedarf in den nächsten Jahren stetig erhöhen wird. In der Abdeckung dieses Bedarfs bleibt auch das Marienfried ein Thema für das Seniorenzentrum Uzwil, weshalb die Verantwortlichen sich entschieden haben, von einem Verkauf abzusehen». Wie es für die Thurklinik weitergeht ist noch ungewiss. Sicher möchte sich die Klinik vergrössern. «Wir nehmen den Entscheid mit Bedauern zur Kenntnis, haben wir mit dem Gesundheitszentrum doch eine sinnvolle und nachhaltige Nutzung der Liegenschaft Marienfried vorgeschlagen. Aufgrund der neuen Ausgangslage werden wir die Machbarkeit des Projektes Gesundheitszentrum auf unserem Areal prüfen und gegebenenfalls entsprechend anpassen», erklärt Jasmin Schams abschliessend.
Von Andreas Lehmann
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