Jigme Shitsetsang
erklärt den Zusammenhang zwischen der Schulraumplanung und der sozialen Durchmischung.
Wer sein Einverständnis bei Wettbewerben gibt, erhält weiterhin Anrufe von Krankenkassen.
Jeder kennt sie, niemand mag sie: Werbeanrufe der Callcenter. Ein neues Verbot des Bundes soll per 1. September nun Abhilfe schaffen. Die Telefone bleiben dennoch nicht stumm.
Region Man hat es sich nach einem anstrengenden Arbeitstag gerade auf dem Sofa gemütlich gemacht und die Lieblingsserie verspricht eine spannende Wendung, da klingelt das Telefon. Am anderen Ende der Leitung ist ein ambitionierter Callcentermitarbeiter, der einem eine neue Krankenversicherung verkaufen will. Das hat gerade noch gefehlt. Viele dürften sich also vergangene Woche gefreut haben, als der Bundesrat schrieb: «Versicherungsvermittlertätigkeit und ihre Entschädigung werden besser reguliert und telefonische Kaltakquise wird strafbar.» In der Mitteilung hiess es weiter, dass neu die telefonische Kaltakquise, also die Kontaktaufnahme mit einer Person, die noch nie beim Versicherer versichert war oder dies seit mehr als 36 Monaten nicht mehr ist, nun untersagt sei. Bedeutet dies, dass die lästigen Abwerbeversuche per Telefon ein Ende haben?
Recherchen zeigten, dass Krankenversicherer wie Swica, Concordia, CSS oder auch die Agrisano bereits jetzt keine Kaltakquise betreiben. In der Branchenvereinbarung Vermittler (BVV 1.0) der Santésuisse und Curafutura, die seit dem 1. Januar 2021 in Kraft ist, heisst es: «Die Versicherer stellen vertraglich sicher, dass alle für sie tätigen Vermittler im Akquiseprozess auf telefonische Kaltakquise verzichten. Dies beinhaltet einerseits sämtliche Aktivitäten, die direkt durch den Vermittler selbst vorgenommen werden. Andererseits stellt der Vermittler vertraglich sicher, dass er sich bei Callcentern ausschliesslich Termine oder Kontakte beschafft, die ohne telefonische Kaltakquise generiert worden sind.»
Durch die bereits klaren Auflagen aus der BVV 1.0 überraschten die Antworten der Krankenversicherungen auf Anfrage dieser Zeitung wenig. So stellt Manuel Bamert, Concordia, klar, dass der Krankenversicherer nie Kaltakquise betrieben habe, und ergänzt: «Als Mitglied von Santésuisse war die Concordia an der Entwicklung dieser Branchenvereinbarung beteiligt und wir begrüssen den Entscheid des Bundesrats, die Kernelemente der Branchenvereinbarung allgemeinverbindlich zu erklären.» Ähnlich klingt es auch bei der CSS: «Die CSS hat sich seit der Einführung der Branchenvereinbarung per 1. Januar 2021 immer an die regulatorischen Rahmenbedingungen gehalten und wird zudem sicherstellen, dass die aktuellen Anforderungen eingehalten werden», versichert Mediensprecherin Sabine Betschart. Auch Agrisano, welche mit Landwirtinnen und Landwirten ein spezifisches Zielpublikum hat, habe sie nie telefonische Kaltakquise betrieben, so der Leiter der Kommunikation, Peter Fluder.
Konkret bedeutet dies für Herr und Frau Schweizer, dass die telefonische Kontaktaufnahme jeweils mit ihrer oder seiner Einwilligung geschieht. So beispielsweise auch bei Swica. «Wir haben externe sowie interne Vermittler, mit denen wir zusammenarbeiten», sagt Carmen Hunkeler. Swica habe eine interne Telekommunikationsabteilung, die nur Kunden kontaktiere, die mit der Opt-in-Funktion, beispielsweise bei Wettbewerben, ihr Einverständnis geben, führt Hunkeler weiter aus. Wer also seine Lieblingsserie pausiert, um einen solchen Werbeanruf entgegenzunehmen darf sich also auch fragen, an welchen Wettbewerben er oder sie in jüngster Vergangenheit teilgenommen hat. So werden die Anrufe wohl nicht ganz ausbleiben, aber bestimmt weniger häufig der Fall sein.
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