Cristina Roduner
weiss, was man bei der Verwendung von KI beachten muss.
Marion Harzenmoser
Mit dem Kindergarten den Zoo besuchen, mit der fünften Klasse ins Sommerlager nach Oberterzen oder mit der Oberstufe ins Skilager in die Berge: Die Schule Uzwil sucht für diese Aktivitäten helfende Hände. Marion Harzenmoser spricht darüber, weshalb es schwierig ist, Begleitpersonen zu finden.
Uzwil «Ohne Begleitpersonen sind Schulreisen und Lager nicht mehr machbar», weiss die Uzwiler Schulratspräsidentin Marion Harzenmoser. Um die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler gewährleisten zu können, so die 51-Jährige, brauche es heutzutage mehr Begleitpersonen als früher: «Wir sind verpflichtet, uns an die Weisungen zu besonderen Unterrichtsveranstaltungen zu halten. Die Anzahl Begleitpersonen richtet sich nach dem Alter der Kinder, nach der Art der Veranstaltung und dem Gefahrenpotenzial. Bei einer auswärtigen Übernachtung werden gemischtgeschlechtliche Klassen mindestens durch eine Frau und einen Mann begleitet. Bei einem Skilager mit rund 30 bis 35 Schülerinnen und Schülern sind somit etwa vier bis fünf Begleitpersonen nötig.» Eine Schwierigkeit sei das Datum des Lagers: «Das Skilager findet für alle Klassen der Oberstufe zum selben Zeitpunkt statt, wodurch viele helfende Hände gleichzeitig benötigt werden.» Neben der Möglichkeit, ins Skilager zu reisen, gibt es für die Daheimgebliebenen eine Sonderwoche: «Das Skilager sowie die Sonderwoche sind keine Ferienwochen. Es handelt sich um eine Schulwoche, deshalb bieten wir für die Schülerschaft, die in Uzwil bleibt, ein Sonderprogramm an», stellt Harzenmoser klar.
Helfende Hände würden vorwiegend in der Küche der Lagerunterkünfte gebraucht: «Die Lagerhäuser haben immer seltener eine bediente Küche. Heute müssen die Lehr- und Begleitpersonen für die Verpflegung sorgen.» Um in den Klassenlagern Menüpläne zu erstellen und Mahlzeiten wie das Frühstück, das Mittagessen und das Abendessen zu kochen, sucht die Schule Uzwil nach Helferinnen und Helfern: «Wir veranstalten Anfang Dezember einen Informationsanlass, bei dem die Schulleitung der Primar- und der Oberstufe dabei ist. Die Interessierten erhalten einen vertieften Einblick in den Lageralltag.»
Doch warum ist es so schwierig, genügend Begleitpersonen zu finden? «Das ist auch für den Schulrat ein grosses Fragezeichen», sagt Marion Harzenmoser. Die Schulratspräsidentin erhofft sich, am Infoanlass zu erfahren, wo die Hürden genau liegen: «Wir fragen uns, ob es an der Vergütung oder doch an der Verantwortung liegt.» Die Erfahrung mit Helferinnen und Helfern zeige jedoch, dass es in erster Linie nicht ums Geld gehe: «Wir haben Personen, die uns jedes Jahr ins Sommerlager nach Oberterzen begleiten. Die Helferinnen und Helfer sind mit Motivation dabei und nehmen sich auch gerne extra dafür eine Woche Urlaub. Bei Ihnen steht das Geld nicht im Vordergrund.» Es könne möglicherweise auch am Netzwerk der Lehrpersonen liegen, spekuliert Harzenmoser: «Junge Lehrerinnen und Lehrer haben vielleicht noch kein Netzwerk aufgebaut.» Gerne greife man auch auf die Verwandtschaft zurück: «Mamis, Papis, Grosseltern oder Onkel und Tanten waren auch schon als Begleitpersonen bei Schulausflügen und -lagern dabei.»
Trotz des Mangels an Helferinnen und Helfern komme, so die Schulratspräsidentin, eines nicht infrage: «Eine Streichung wäre der falsche Ansatz. Die Lager gehören fest zum Lehrplan und die Schülerschaft lernt etwas fürs Leben. Denken Sie an Ihre eigenen Schullager zurück. Das sind Erinnerungen, die weiss man auch nach 20 Jahren noch.» Marion Harzenmoser sieht dem Thema positiv entgegen: «Das Interesse der Bevölkerung ist da. Wir haben bereits jetzt acht Anmeldungen für den Infoanlass und hoffen, dass es noch mehr werden.» Interessierten rät sie, mit einer Kurzbegleitung, beispielsweise einer Schulreise, anzufangen und dann in einem zweiten Schritt als Begleitung in ein Sommer- oder Skilager zu fahren.
Von Dominique Thomi
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