Simon Keller
erklärt, worauf es beim Bauen von Alphörnern ankommt.
Eine Hängebrücke soll die Dörfer Jonschwil und Schwarzenbach mit Bazenheid enger verbinden.
Das Fernwärmeprojekt der Gemeinde Jonschwil nimmt Form an. Geplant ist eine Hängebrücke über der Thur, welche die Wärmeversorgung effizient und gleichzeitig schonend für das Ortsbild ermöglicht. Zusätzlich wird das Trinkwassernetz erweitert und ein neuer Fussweg gebaut.
Jonschwil «Mit der Einreichung des Baugesuchs haben wir einen wichtigen Meilenstein im Fernwärmeprojekt erreicht», freut sich Gemeindepräsident Philipp Egger nach den vergangenen Monaten der Planungsphase. Die Regionalwerk Toggenburg AG (RWT) plant mit der Gemeinde Jonschwil die Realisierung der Fernwärmeverbindung zwischen dem Energiepark Bazenheid (ZAB) und Jonschwil. «Die Erschliessung zum Fernwärmenetz passt in die langfristige Strategie der regionalen Energieversorgung. Es macht Sinn, die Wärme direkt vor der Haustür zu nutzen», so der Gemeindepräsident.
Für die Realisierung der Fernwärme von Bazenheid nach Jonschwil soll über der Thur eine Hängebrücke entstehen. Der Baustart erfolgt im ersten Halbjahr 2025. Das Vorhaben liegt innerhalb der «Thurlandschaft zwischen Lichtensteig und Schwarzenbach» und ist somit im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler eingetragen und von nationaler Bedeutung. Deshalb benötigte es eine Begutachtung der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK). Kommissionspräsident Stefan Kölliker weiss, welche Kriterien erfüllt werden müssen, um das Fernwärmeprojekt mit der neuen Brücke realisieren zu können: «Ein Gutachten der ENHK basiert auf den konkreten Schutzzielen (Infobox) für das betreffende Schutzobjekt.» Um die Beeinträchtigung für die Tier- und Pflanzenwelt festzustellen, war die ENHK vor Ort und unternahm eine Begehung: «Die Qualität und Vernetzung der Lebensräume sowie die charakteristischen Pflanzen- und Tierarten sind in den konkreten Schutzzielen aufgeführt und waren demzufolge im ENHK-Gutachten als Kriterium zu berücksichtigen.» Das Gutachten hat die Beeinträchtigung durch das Fernwärmeprojekt als «leicht» eingestuft. Philipp Egger ist überzeugt, dass eine Hängebrücke eine gute Lösung ist: «Das Bauwerk ist minimal invasiv und mit seiner leichten Bauweise wird es auch das Landschaftsbild nicht beeinträchtigen.» Der Eingriff in die Natur, so Egger, werde danach wieder ausgeglichen: «Der Wald, der für den Leitungsbau gerodet werden muss, wird wieder aufgeforstet. Es ist uns wichtig, dass die Natur erhalten bleibt. Deshalb planen wir, die Eingriffe auf ein Minimum zu beschränken.»
Neben der Hängebrücke sollen auch die Trinkwassernetze der Gruppenwasserversorgung Vogelsberg und der Gruppenwasserversorgung Kircherg, Bazenheid und Lütisburg bei derselben Stelle über die Thur verbunden werden. «Die Trinkwasserversorgung wird verstärkt und damit stabiler», weiss der Gemeindepräsident. Damit die Trinkwasserqualität nicht beeinträchtigt wird, werden regelmässige Kontrollen durchgeführt, so Egger.
«Es wird in Jonschwil rund 30 Meter zusätzlichen Fussweg geben, der dann in die Route der St.Galler Wanderwege aufgenommen wird», sagt der Gemeindepräsident. So könne man die Dörfer Jonschwil und Schwarzenbach enger mit Bazenheid verbinden.
Von Dominique Thomi
Richard Scheerer, Geschäftsleiter der Rergionalwerk Toggenburg AG (RWT), weiss bestens über das Fernwärmeprojekt zwischen Bazenheid und Jonschwil Bescheid:
Richard Scheerer, wie hoch sind die Gesamtkosten dieses Projekts und wer trägt diese?
Die geplanten Gesamtkosten belaufen sich auf circa 7,8 Millionen Franken. Die Kosten werden durch die RWT getragen und über den Energiepreis refinanziert.
Welche Kriterien wurden bei der Wahl der Streckenführung von Bazenheid nach Jonschwil herangezogen?
Bei der Wahl der Streckenführung wurde darauf geachtet, dass diese so kurz wie möglich ausfällt, technisch einfach erstellt werden kann und die betroffenen Grundstückbesitzer nach Möglichkeit nur eine kleine Belastung erfahren.
Hat Jonschwil bereits genügend Abnehmer für die Fernwärme?
Gemäss unserer Kalkulation haben wir genügend, um das Projekt erfolgreich zu realisieren. Das Fernwärmenetz ist aber so aus-gelegt, dass auch weitere Interessenten, die sich für eine neue, umweltfreundliche Heizung entscheiden, sich anschliessen können. Voraussetzung ist, dass sie die technischen Anforderungen erfüllen.
• Die durch die fluviatile Erosion geprägte Flusslandschaft erhalten.
• Die Gewässer und ihre Lebensräume in einem natürlichen und naturnahen Zustand erhalten.
• Den natürlichen Lauf und die Dynamik der Gewässer erhalten.
• Die Auengebiete und Hangmoore in ihrer Qualität und ökologischen Funktion sowie mit ihren charakteristischen Pflanzen- und Tierarten erhalten.
• Die Wälder, insbesondere die sehr seltenen Waldgesellschaften, erhalten.
• Die Qualität und Vernetzung der Lebensräume erhalten.
• Die standortangepasste landwirtschaftliche Nutzung erhalten und ihre Entwicklung zulassen.
• Die Terrassen als charakteristische Strukturelemente der Landschaft erhalten.
• Die historisch bedeutenden Siedlungen und Einzelbauten in ihrer Substanz und in ihrem Umfeld erhalten.
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