Milena Müggler
sammelt Spenden für die Verlegung ihres Bilderbuchs über Autismus.
Ende Juni gab die Bühler AG in Uzwil ihr neues Mobilitätskonzept bekannt. Infolgedessen startete auch die Gemeinde Uzwil einen Mobilitätsversuch mit Trendfahrzeugen. Die E-Gefährte sind nun überall.
Uzwil In ganz Uzwil trifft man seit rund zwei Wochen die mintfarbenen E-Scooter und E-Bikes der Firma Tier Mobility an. Grund für die «Invasion» ist das Mobilitätskonzept der Gemeinde Uzwil und der Firma Bühler AG. «Zusammen mit einem attraktiven On-Demand-Bussangebot sind sie gedacht, um die letzte Meile zu überbrücken, vor allem aber auch für die Bühler-Mitarbeiter», erklärt Christoph Paly, Bereichsleiter Bau, der Gemeinde Uzwil. Doch auf reine Zustimmung stossen die E-Fahrzeuge bei Weitem nicht. So liest man in den sozialen Medien von Anwohnerinnen und Anwohnern in Uzwil, die sich nicht gerade über die elektrischen Stadtflitzer freuen.
«Die Dinger sind unnötig, versperren das Trottoir und gehören umgehend wieder abgeschafft», verschafft sich eine Leserin Luft bei den WN. So tauchen bei ihr auch Fragen auf wie «Wer ist eigentlich für diese Dinger zuständig und warum wird nichts gemacht, um sie aus dem Weg zu räumen?». Paly weist die Zuständigkeit ganz klar dem Betreiber der Leichtmotorfahrräder zu: «Die Firma Tier muss dafür sorgen, dass Fahrzeuge ordnungsgemäss abgestellt sind. Ist die Nutzung des Trottoirs nicht mehr gewährleistet, werden sie abgeräumt», so der Bereichsleiter. Was sagt Tier? Die lokalen Teams seien stets wachsam, um die Anzahl falsch abgestellter E-Trottis und E-Bikes zu minimieren, so Luisa Lindenthal, Pressesprecherin von Tier Mobility, auf Anfrage. «Während des Akku-Tauschs führen die Teams nicht nur einen Sicherheitscheck durch, sondern können die E-Trottis auch umparken oder an andere Stellen umverteilen», führt sie weiter aus. Die Pressesprecherin nimmt auch die Passanten in die Verantwortung: «Passanten, denen Fahrzeuge auffallen, die nicht ordnungsgerecht abgestellt sind, können jederzeit mit unserem Kundenservice in Kontakt treten.»
«Es hat mit fehlendem Respekt zu tun, dass diese Dinger überall stehen», meint die WN-Leserin. Das Einsammeln der E-Fahrzeuge sei Sache des Betreibers: «Die Firma Tier ist verpflichtet, die Fahrzeuge zu warten», weiss Paly. Ein korrekt abgestelltes Fahrzeug müsse am Abend nicht eingesammelt werden, ergänzt der Bereichsleiter. Möglichkeiten, einen E-Scooter oder ein E-Bike ordnungsgemäss zu parken, gebe es in Uzwil genug. «Insgesamt haben wir in Abstimmung mit der Gemeinde 15 Parkzonen eingerichtet sowie einige Parkverbotszonen und Bereiche, in denen die Geschwindigkeit des Fahrzeugs automatisch reduziert wird», erklärt Lindenthal. Auf die Frage, was Tier unternehme, um die Fahrzeuge ordnungsgemäss abzustellen, verweist Lindenthal auf ihre App. Bei der Registrierung würden mit verständlichen Tutorials, die nicht übersprungen werden können, die Nutzungs- und Verhaltensregeln gezeigt. «Zudem haben wir das sogenannte After Ride Picture aktiviert. Hierbei muss der Nutzer nach der Fahrt ein Foto des geparkten E-Scooters hochladen.
Wie lange werden die Leichtmotorfahrräder nun in Uzwil bleiben? «Die Testphase dauert ein Jahr», so Paly. Während dieser Phase werde nachjustiert, falls Probleme auftauchen sollten. Danach werde entschieden, ob der Betrieb weitergeführt werden könne, so der Betriebsleiter abschliessend.
Von Dominique Thomi
Bei der Nutzung der Leichtmotorfahrräder gibt es Vorschriften, die eingehalten werden müssen:
▶ Die Nutzung für Kinder unter 14 Jahren ist verboten.
▶ Ab 14 Jahren ist eine Benutzung erlaubt, sofern die Jugendlichen einen Führerausweis der Kategorie M oder G besitzen.
▶ Ab 16 Jahren ist das Fahren der E-Trottinetts und der E-Bikes ohne einen Führerausweis erlaubt.
▶ Das Fahren auf Radstreifen oder Radwegen ist obligatorisch.
▶ Ist kein Radweg vorhanden, darf nicht auf dem Trottoir gefahren werden.
▶ Aus Sicherheitsgründen wird das Tragen eines Helms empfohlen.
Weitere Infos gibt es auf der Webseite der Kantonspolizei St.Gallen.
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