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Samstag, 28. Mai 2022
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Die Rechenwalze wird in der Komturei Tobel gut aufbewahrt. (jis)
Für den zweiten Teil der neuen Frühlingsserie waren die «Wiler Nachrichten» in der Komturei in der Gemeinde Tobel-Tägerschen zu Gast. Die Geschichte der Komturei geht zurück bis ins frühe 13. Jahrhundert. Leider sind viele der Zeitzeugen verschwunden. Ein spannendes Stück Zeitgeschichte hegt die Komturei aber dennoch. Das heutige Exemplar stammt allerdings nicht aus dem Mittelalter oder der Renaissance, sondern aus der modernen Epoche.
Tobel-Tägerschen Die Komturei Tobel hegt einen ganz besonderen Schatz, der das Herz von Liebhabern historischer Instrumente höher schlagen lässt. Es handelt sich dabei um einen regelrechten Computer-Dinosaurier der Firma Loga-Calculator AG. Loga-Calculator war vermutlich die weltweit bedeutendste Herstellerin von Rechenwalzen und hat, soweit bekannt, die weltweit grössten und genauesten Rechenwalzen gebaut. Gründer und Inhaber war Heinrich Daemen-Schmid. Er errichtete 1900 eine Werkstatt in Uster. «Der Rechenschieber wurde vermutlich um das Jahr 1910 in Zürich hergestellt», erklärt das Stiftungsratsmitglied Silvan Kappeler.
Ein Stück Informatikgeschichte
Was heute der Taschenrechner ist, war früher die Rechenwalze oder der Rechenschieber. Die Loga-Rechenwalze war wegen ihrer hohen Genauigkeit vor allem bei Banken für die Währungsumrechnung beliebt. Aber auch Versicherungen, die öffentliche Verwaltung und sogar die Schweizer Armee rechneten mit dem Modell. Die Rechenwalze ist rund 70 Zentimeter lang und hat einen Durchmesser von 25 Zentimetern. Sie erinnert an ein überdimensionales Wallholz. Doch dahinter verbirgt sich einiges mehr. Auf der Walze sind 80 Skalen angeordnet, die es möglich machen, die Rechenwalze bis auf eine Länge von 24 Metern auszuziehen. Somit liess sich bereits vor über 100 Jahren auf fünf bis sechs Stellen genau hinter das Komma rechnen. «In der Schweiz gibt es nur wenige erhaltene 24-Meter-Walzen», schreibt Herbert Bruderer in seinem Buch «Meilensteine der Rechentechnik». Bis zum Jahr 2013 waren nur drei Walzen dieses Typs bekannt in der Schweiz. In den letzten acht Jahren kamen drei weitere zum Vorschein – die sechste und letzte bekannte in der Komturei Tobel. Je länger sich die Skala abrollen lässt, desto genauer rechnet die Walze. Den Weltrekord hat das australische Modell Eximius Diu 6 aufgestellt. Ihre Walze lässt sich bis auf 318 Meter abrollen und wurde eigens für den Weltrekord gebaut.
Platz in der Komturei-Beiz
Für die Komturei Tobel hat die historische 24-Meter-Rechenwalze einen hohen Stellenwert. «Wir haben zwar noch weitere Recheninstrumente, wie ein Millionär oder eine MADAS, aber die Loga-Rechenwalze ist das Highlight im Bestand», so Silvan Kapeller. Die Walze steht zusammen mit den anderen Rechenmodellen in einer Vitrine in der Komturei-Beiz. Die verschiedenen Rechenwalzen will die Komturei der Öffentlichkeit besser zugänglich machen. Darüber, warum die Komturei Tobel so viele verschiedene Rechengeräte besitzt, kann man heute nur noch spekulieren, da es aus der Zeit der Strafanstalt keine konkreten Überlieferungen mehr zu den einzelnen Maschinen gibt.
Von Jan Isler
Die Rechenwalze wird in der Komturei Tobel gut aufbewahrt. (jis)
Für den zweiten Teil der neuen Frühlingsserie waren die «Wiler Nachrichten» in der Komturei in der Gemeinde Tobel-Tägerschen zu Gast. Die Geschichte der Komturei geht zurück bis ins frühe 13. Jahrhundert. Leider sind viele der Zeitzeugen verschwunden. Ein spannendes Stück Zeitgeschichte hegt die Komturei aber dennoch. Das heutige Exemplar stammt allerdings nicht aus dem Mittelalter oder der Renaissance, sondern aus der modernen Epoche.
Tobel-Tägerschen Die Komturei Tobel hegt einen ganz besonderen Schatz, der das Herz von Liebhabern historischer Instrumente höher schlagen lässt. Es handelt sich dabei um einen regelrechten Computer-Dinosaurier der Firma Loga-Calculator AG. Loga-Calculator war vermutlich die weltweit bedeutendste Herstellerin von Rechenwalzen und hat, soweit bekannt, die weltweit grössten und genauesten Rechenwalzen gebaut. Gründer und Inhaber war Heinrich Daemen-Schmid. Er errichtete 1900 eine Werkstatt in Uster. «Der Rechenschieber wurde vermutlich um das Jahr 1910 in Zürich hergestellt», erklärt das Stiftungsratsmitglied Silvan Kappeler.
Ein Stück Informatikgeschichte
Was heute der Taschenrechner ist, war früher die Rechenwalze oder der Rechenschieber. Die Loga-Rechenwalze war wegen ihrer hohen Genauigkeit vor allem bei Banken für die Währungsumrechnung beliebt. Aber auch Versicherungen, die öffentliche Verwaltung und sogar die Schweizer Armee rechneten mit dem Modell. Die Rechenwalze ist rund 70 Zentimeter lang und hat einen Durchmesser von 25 Zentimetern. Sie erinnert an ein überdimensionales Wallholz. Doch dahinter verbirgt sich einiges mehr. Auf der Walze sind 80 Skalen angeordnet, die es möglich machen, die Rechenwalze bis auf eine Länge von 24 Metern auszuziehen. Somit liess sich bereits vor über 100 Jahren auf fünf bis sechs Stellen genau hinter das Komma rechnen. «In der Schweiz gibt es nur wenige erhaltene 24-Meter-Walzen», schreibt Herbert Bruderer in seinem Buch «Meilensteine der Rechentechnik». Bis zum Jahr 2013 waren nur drei Walzen dieses Typs bekannt in der Schweiz. In den letzten acht Jahren kamen drei weitere zum Vorschein – die sechste und letzte bekannte in der Komturei Tobel. Je länger sich die Skala abrollen lässt, desto genauer rechnet die Walze. Den Weltrekord hat das australische Modell Eximius Diu 6 aufgestellt. Ihre Walze lässt sich bis auf 318 Meter abrollen und wurde eigens für den Weltrekord gebaut.
Platz in der Komturei-Beiz
Für die Komturei Tobel hat die historische 24-Meter-Rechenwalze einen hohen Stellenwert. «Wir haben zwar noch weitere Recheninstrumente, wie ein Millionär oder eine MADAS, aber die Loga-Rechenwalze ist das Highlight im Bestand», so Silvan Kapeller. Die Walze steht zusammen mit den anderen Rechenmodellen in einer Vitrine in der Komturei-Beiz. Die verschiedenen Rechenwalzen will die Komturei der Öffentlichkeit besser zugänglich machen. Darüber, warum die Komturei Tobel so viele verschiedene Rechengeräte besitzt, kann man heute nur noch spekulieren, da es aus der Zeit der Strafanstalt keine konkreten Überlieferungen mehr zu den einzelnen Maschinen gibt.
Von Jan Isler
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